Im Rahmen des SynergyFuels Projekts werden an der TUM Syntheserouten zur Produktion von Poly(oxymethylen)butylethern (OMBE) entwickelt, die als erneuerbare Blendkomponente für Dieselkraftstoffe dienen können. Neben grundlegenden Kraftstoffeigenschaften wie Dichte und Viskosität, ist die Stabilität dieser Komponenten für einen Einsatz in der Praxis mit entscheidend. In den Dieselkraftstoffnormen sind Mindestanforderungen für den Parameter der Oxidationsstabilität definiert. Für neuartige Kraftstoffkomponenten wie den OMBE’s ist allerdings unbekannt, ob dieses Prüfverfahren anwendbar ist und praxisrelevante Informationen zur Lagerstabilität abgeleitet werden können.
Mit dem RapidOxy kann die Oxidationsstabilität nach DIN EN 16091 bestimmt werden. In einer Messkammer wird die Kraftstoffprobe Sauerstoff bei einem Druck von 700 kPa und einer Temperatur von 140 °C ausgesetzt. Gemessen wird der Kammerdruck über die Zeit, der abnimmt, wenn der Sauerstoff in Oxidationsreaktionen gebunden wird. Im Vergleich zu anderen Messmethoden für die Oxidationsstabilität sind die Probenmenge, Messdauer und der Aufwand für die Analyse deutlich geringer, da die Probe bei einer höheren Temperatur und in einem einfachen Aufbau oxidiert wird.
Erste Messungen am Technologie- und Förderzentrum (TFZ) mit OMBE’s deuten darauf hin, dass bei der vorgegebenen Temperatur von 140 °C Abbaureaktionen stattfinden, die unter normalen Lagerbedingungen von Kraftstoffen nicht auftreten würden. Dies zeigen Analysen von Proben aus unterschiedlichen Alterungsverfahren, bei denen für Proben aus dem RapidOxy eine deutlich größere Zahl an Abbauprodukten nachgewiesen wurde.
Um zu untersuchen, ob die Methode in Abwandlungen für die Beurteilung der Oxidationsstabilität der neuartigen Kraftstoffe aus dem SynergyFuels Projekt geeignet ist, werden die Temperatur und der Sauerstoffdruck in der Probenkammer in kommenden Versuchen variiert. Die Ergebnisse werden dann mit weiteren Methoden zur Messung der Oxidationsstabilität und einem Lagerungsversuch abgeglichen.